Anbei findet sich meine Sammlung von Zitaten, die mittlerweile umfangreicher ist, so dass die Lektüre in mehreren Etappen zu empfehlen ist. Über Ergänzungsvorschläge freue ich mich besonders, wenn die Zitate mir oder dem Internet bis dato unbekannt sind. Die Zitate sind mehr schlecht als recht nach folgenden Schlagworten getrennt:
"A man tells his stories so many times that he becomes the stories. They live on after him, and in that way he becomes immortal."
William Bloom Senior [gespielt von Albert Finney]
Big Fish, 2003.
[Deutscher Untertitel "Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht"]
"They say when you meet the love of your life, time stops, and that's true. What they don't tell you is that when it starts again, it moves extra fast to catch up."
Edward Bloom Junior [gespielt von Ewan McGregor]
Big Fish, 2003.
[Deutscher Untertitel "Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht"]
"There is in all things a pattern that is part of our universe. It has symmetry, elegance, and grace - those qualities you find always in that which the true artist captures. You can find it in the turning of the seasons, in the way the sand trails along a ridge, in the branch clusters of the creosote bush or the pattern of its leaves. We try to copy these patterns in our lives and our society, seeking the rhythms, the dances, the forms that comfort. Yet, it is possible to see peril in the finding of ultimate perfection. It is clear that the ultimate pattern contains its own fixity. In such perfection, all things move toward death."
Paul Atreides
Frank Herbert: Dune, 1965.
[Deutscher Titel: Der Wüstenplanet, 1967/1978]
"Dreams make good stories, but everything important happens when we're awake."
Duncan Idaho
Frank Herbert: Dune, 1965.
[Deutscher Titel: Der Wüstenplanet, 1967/1978]
"I must not fear. Fear is the mind-killer. Fear is the little death that brings total obliteration. I will face my fear. I will permit it to pass over me and through me. And when it has gone past I will turn the inner eye to see its path. Where the fear has gone there will be nothing. Only I will remain."
Paul Atreides: Bene Gesserit litany against fear
Frank Herbert: Dune, 1965.
[Deutscher Titel: Der Wüstenplanet, 1967/1978]
"Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir in uns tragen; die Träume, die wir spinnen und die Sehnsüchte, die uns treiben. Damit wollen wir uns bescheiden."
Dr. Johannes Pfeiffer [gespielt von Heinz Rühmann]
Die Feuerzangenbowle, 1944.
"Once you're a parent, you're the ghost of your children's future."
Cooper [gespielt von Matthew McConaughey]
Interstellar, 2014.
"Jeder Zaubertrick besteht aus drei Akten. Im ersten Teil wird das Thema vorgestellt: der Magier zeigt Ihnen etwas ganz Gewöhnliches; ein Kartenspiel, einen Vogel oder eine Person. Er zeigt Ihnen dieses Objekt. Vielleicht bittet er Sie auch darum, es zu inspizieren, damit Sie sehen können, dass es wirklich echt ist, ja, unverfälscht und normal. Doch wahrscheinlich ist es das natürlich nicht. In der zweiten Phase geschieht der Effekt: der Magier nimmt das gewöhnliche Objekt und lässt damit etwas Außergewöhnliches geschehen. Nun suchen Sie nach den Geheimnissen, aber Sie werden es nicht finden, denn natürlich ist es so, dass Sie nicht wirklich hinsehen; Sie wollen es eigentlich gar nicht wissen. Sie wollen sich täuschen lassen. Aber noch applaudieren Sie nicht, denn etwas verschwinden zu lassen, ist nicht genug - man muss es auch zurückbringen. Aus diesem Grund hat jeder Zaubertrick einen dritten Akt, den schwierigsten Teil, das Finale. Man nennt ihn Prestigio."
John Cutter [gespielt von Michael Caine]
Prestige, 2007.
[Deutscher Untertitel "Die Meister der Magie"]
"All that is gold does not glitter,
Not all those who wander are lost;
The old that is strong does not wither,
Deep roots are not reached by the frost.
From the ashes a fire shall be woken,
A light from the shadows shall spring;
Renewed shall be blade that was broken,
The crownless again shall be king."
The Riddle of Strider
John R. R. Tolkien: The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring, 1954.
[Deutscher Titel "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"]
"[...] Home is behind, the world ahead,
And there are many paths to tread
Through shadows to the edge of night,
Until the stars are all alight.
The world behind and home ahead,
We'll wander back to home and bed.
Mist and twilight, cloud and shade,
Away shall fade! Away shall fade!
Fire and lamp, and meat and bread,
And then to bed! And then to bed!"
A Walking Song
John R. R. Tolkien: The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring, 1954.
[Deutscher Titel "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"]
"Courage is found in unlikely places."
John R. R. Tolkien: The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring, 1954
[Deutscher Titel "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"]
„Der traditionelle Kunstbegriff hat nachgewiesen, dass er in einer Nischenexistenz der Gesellschaft lebt, dass er den Gestaltungsbegriff nicht beziehen kann auf jeden Menschen, der in dieser Gesellschaft lebt, und ganz bestimmt nicht beziehen kann auf alle Problemfelder, die vor uns liegen und nach Gestaltung drängen, oft auch nach radikaler Umgestaltung, ja Umstülpung von Prinzipien und Ideen drängen.“
Joseph Beuys: Fernsehinterview mit Hermann Schreiber, 1980.
„Wir kommen weit her,
liebes Kind,
und müssen weit gehen.
Keine Angst,
alle sind bei Dir,
die vor Dir waren.
Deine Mutter,
Dein Vater
und alle, die vor ihnen waren,
weit weit zurück.
Alle sind bei Dir,
keine Angst.
Wir kommen weit her
und müssen weit gehen,
liebes Kind.“
Heinrich Böll: Gedicht für seine [damals siebenjährige] Enkelin Samay, 1985.
„Wie oft geschieht es doch, dass uns ein Zweifel, ob wir den einen oder den anderen Weg einschlagen sollen, ein unerklärlicher Beweggrund bestimmt, eine andere Richtung zu nehmen, als diejenige, zu welcher uns Absicht, Neigung oder Vorteil geführt hätten. Wir wissen nicht, welche Macht dabei über uns waltet; aber nachher entdecken wir, dass wir, wenn wir den Weg eingeschlagen hätten, auf welchen uns die Klugheit zu leiten schien, auf den Weg unseres Verderbens oder Untergangs geraten wären.“
Daniel Defoe: Robinson Crusoe, 1719.
[Deutsche Übersetzung 1922; Englischer Originaltitel: "The Life and Strange Surprizing Adventures of Robinson Crusoe of York, Mariner: Who lived Eight and Twenty Years, all alone in an un-inhabited Island on the Coast of America, near the Mouth of the Great River of Oroonoque; Having been cast on Shore by Shipwreck, wherein all the Men perished but himself. With An Account how he was at last as strangely deliver’d by Pirates. Written by Himself"]
„Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt fängt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“
Joseph von Eichendorff: Wünschelrute, 1835.
"Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein."
Herman Hesse: Im Nebel, 1905.
"Das Erlebnis, dessen ich mich heute erinnere, hat nicht einmal Minuten gedauert, nur Sekunden. Aber in den Sekunden des Erwachens und Sehendwerdens sieht man viel, und das Erinnern und Aufzeichnen braucht, wie bei Träumen, das Vielfache an Zeit als das Erleben selbst."
Hermann Hesse: Erinnerung an Hans, 1936.
"Alles an ihm war alt, nur seine Augen nicht, und die hatten dieselbe Farbe wie das Meer und waren heiter und unbesiegt."
Ernest Hemingway: Der alte Mann und das Meer, 1951.
[Englischer Originaltitel: "The Old Man and the Sea"]
"Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.
[...]"
Georg Heym: Der Krieg, 1911.
[Nur erste Strophe des Gedichts]
"The living culture of Central Europe was cut in the '30s, and all the intellectuals went to the U.S. or to France, or they were eliminated. We take back that culture of the '30s at the point where it was left, and this one a spiritual level [...]."
Ralf Hütter [Mitbegründer von Kraftwerk]: Interview mit Rock & Folk Magazine, 1976.
„Ich glaube, man sollte überhaupt nur noch solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? […] Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“
Franz Kafka: Brief an Oskar Pollak, 27.01.1904.
"[...] Gelang es ihr, so war dies ein berauschender Moment: Die Seele stieg an die Oberfläche des Körpers wie die Mannschaft eines Schiffes, die aus dem Schiffsbauch stürmt, das ganze Deck überschwemmt, zum Himmel winkt und singt.”
Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, 1988.
[Französischer Titel der Erstausgabe "L’Insoutenable Légèreté de l’être", 1984]
"Der Mensch soll um der Güte und Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken."
Thomas Mann: Der Zauberberg, 1924.
"Dem Problem der Toleranz dürften Sie kaum gewachsen sein, Ingenieur. Prägen Sie sich immerhin ein, dass Toleranz zum Verbrechen wird, wenn sie dem Bösen gilt."
Thomas Mann: Der Zauberberg, 1924.
"Auf Sylt hatte er, in weißen Hosen, sicher, elegant und ehrerbietig am Rande der mächtigen Brandung gestanden wie vor einem Löwenkäfig, hinter dessen Gitter die Bestie ihren Rachen mit den fürchterlichen Reißzähnen schlundtief ergähnen lässt. Dann hatte er gebadet, während ein Strandwärter auf einem Hörnchen denjenigen Gefahr zublies, die frecherweise versuchten, über die erste Welle hinauszudringen, dem herantreibenden Ungewitter auch nur zu nahe zu kommen, und noch der letzte Auslauf des Katarakts hatte den Nacken wie ein Prankenschlag getroffen."
Thomas Mann: Der Zauberberg, 1924.
"Eines Morgens riechst du den Herbst. Es ist noch nicht kalt; es ist nicht windig; es hat sich eigentlich gar nichts geändert – und doch alles. [...]"
Kurt Tucholsky: Die Weltbühne, 1929.
"An diesem Abend brach die Hölle los. Die Unterwelt hatte ihre Pforten aufgetan und ihre niedrigsten, scheußlichsten, unreinsten Geister losgelassen. Die Stadt verwandelte sich in ein Alptraumgemälde des Hieronymus Bosch: Lemuren und Halbdämonen schienen aus Schmutzeiern gekrochen und aus versumpften Erdlöchern gestiegen. Die Luft war von einem unablässig gellenden, wüsten, hysterischen Gekreische erfüllt, aus Männer- und Weiberkehlen, das tage- und nächtelang weiterschrillte. Und alle Menschen verloren ihr Gesicht, glichen verzerrten Fratzen; die einen in Angst, die anderen in Lüge, die anderen in wildem, haßerfülltem Triumph. [...] Was hier entfesselt wurde, hatte mit der ‚Machtergreifung‘ in Deutschland, die nach außen hin scheinbar legal vor sich ging und von einem Teil der Bevölkerung mit Befremden, mit Skepsis oder mit einem ahnungslosen, nationalen Idealismus aufgenommen wurde, nichts mehr zu tun. Was hier entfesselt wurde, war der Aufstand des Neids, der Mißgunst, der Verbitterung, der blinden böswilligen Rachsucht – und alle anderen Stimmen waren zum Schweigen verurteilt. […] Hier war nichts losgelassen als die dumpfe Masse, die blinde Zerstörungswut, und ihr Haß richtete sich gegen alles durch Natur oder Geist Veredelte. Es war ein Hexensabbat des Pöbels und ein Begräbnis aller menschlichen Würde."
Carl Zuckmayer: Als wär's ein Stück von mir. Horen der Freundschaft, 1966.
„‚Ewige Rechte und ewige Freundschaft soll man bestätigen und befestigen mit Schrift, weil im Laufe der Zeit vergangener und vergänglicher Dinge bald vergessen wird.‘ In diesem Satz liegt der Sinn meiner Erzählung.“
Carl Zuckmayer: Als wär's ein Stück von mir. Horen der Freundschaft, 1966.
"Hast du im Leben nix in petto, ist alles Ghetto: das heißt Glück brutto und Frust netto."
Absolute Beginner: Liebeslied, 1998.
"Ich glaube, es ist eine traurige Wahrheit, dass wir unserem Affenzustand noch sehr nahe sind und dass die Zivilisation nur eine sehr dünne Decke ist, die sehr schnell abblättert."
Fritz Bauer, Tonaufnahme in der Frankfurter Ausstellung 'Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht', 2014.
"Das dichte Netzwerk gegenseitiger Abhängigkeit macht uns alle objektiv verantwortlich (ob wie es wissen oder nicht, ob wir es wollen oder nicht und - ein ethisch entscheidender Punkt - ob wir es beabsichtigen oder nicht) für das Elend der anderen; unsere moralische Vorstellungskraft ist jedoch historisch so geformt worden, dass sich innerhalb eines Kreises räumlicher und zeitlicher Nähe, in Sicht - und Berührungsweite befinden - und sie ist bis heute nicht nennenswert über diese traditionelle (endemische?) Beschränkung hinausgekommen."
Zygmunt Baumann: Fließende Angst, 2006
[Englischer Originaltitel "Liquid Fear"]
"[...] Betrachte ich die Sache recht, so findet sich kein einziges Merkmal, mit Hilfe dessen ich unzweifelhaft bestimmen könnte, ob ich wach bin oder träume."
René Descartes: Meditationes de prima philosophia, 1641.
[Deutsche Übersetzung "Meditationen über die Erste Philosophie"]
„Jeder Tod eines Menschen ist ein kleiner Weltuntergang, sein Weltuntergang. Der Tod ist die Urentdeckung des Menschen. Jeder weiß, dass er sterben muss. Der Mensch ist als das Wesen mit dem Bewusstsein seiner Endlichkeit. Das Tier lebt in einem gewissen Sinne unendlich, es lebt im Moment, füllt ihn ganz aus, der Mensch hingegen lebt endlich, hat diese Einheit mit der Zeit verloren. Der Mensch ist das Tier mit der schlimmstmöglichen Wendung.“
Friedrich Dürrenmatt: Porträt eines Planeten, 1971.
„Was ohne Beweis behauptet wurde, kann auch ohne Beweis abgelehnt werden."
Euklid, wahrscheinlich 3. Jahrhundert vor Christus
„Die einzige Möglichkeit, mit der jemand diese natürliche Freiheit aufgibt und die Fesseln bürgerlicher Gesellschaft anlegt, liegt in der Übereinkunft mit anderen, sich zusammenzuschließen und in eine Gemeinschaft zu vereinigen, mit dem Ziel eines behaglichen, sicheren und friedlichen Miteinanderlebens, in dem sicheren Genuss ihres Eigentums und in größerer Sicherheit gegenüber allen, die nicht zu dieser Gemeinschaft gehören.“
John Locke: Two Treatises of Government, 1689.
[Deutsche Übersetzung "Zwei Abhandlungen über die Regierung" von Dorothee Tidow, 1995]
"Among the essential features of this situation is that no one knows his place in society, his class position or social status, nor does any one know his fortune in the distribution of natural assets and abilities, his intelligence, strength, and the like. I shall even assume that the parties do not know their conceptions of the good or their special psychological propensities. The principles of justice are chosen behind a veil of ignorance."
John Rawls: A Theory of Justice, 1971.
"I should like to say two things, one intellectual and one moral.
The intellectual thing I should want to say to them is this: When you are studying any matter, or considering any philosophy, ask yourself only what are the facts and what is the truth that the facts bear out. Never let yourself be diverted either by what you wish to believe, or by what you think would have beneficent social effects if it were believed. But look only, and solely, at what are the facts. That is the intellectual thing that I should wish to say.
The moral thing I should wish to say to them is very simple: I should say, love is wise, hatred is foolish. In this world which is getting more and more closely interconnected, we have to learn to tolerate each other, we have to learn to put up with the fact that some people say things that we don’t like. We can only live together in that way — and if we are to live together and not die together, we must learn a kind of charity and a kind of tolerance, which is absolutely vital to the continuation of human life on this planet."
Bertrand Russell: "Message to the future", Interview mit BBC, 1959.
"[...] Die Nicht-Linearität alles Lebendigen und Bedeutungsvollen wird immer ein Störfaktor sein, wird immer Sand ins Getriebe der Maschinenwelt streuen. Sie wird immer die unnachahmliche Kraft des eigentlich Menschlichen ins Licht rücken."
Christian Schubert: Geometrie der Seele - Wie unbewusste Muster das Drehbuch unseres Lebens bestimmen, 2023.
„Damit gewinnt auch jene Vor- oder Nachform des Wissens um einen Menschen: das Vertrauen zu ihm - ersichtlich eine der wichtigsten synthetischen Kräfte innerhalb der Gesellschaft - eine besondere Evolution. Vertrauen, als die Hypothese künftigen Verhaltens, die sicher genug ist, um praktisches Handeln darauf zu gründen, ist als Hypothese ein mittlerer Zustand zwischen Wissen und Nichtwissen um den Menschen. Der völlig Wissende braucht nicht zu vertrauen, der völlig Nichtwissende kann vernünftigerweise nicht einmal vertrauen.“
Georg Simmel: Das Geheimnis und die geheime Gesellschaft, 1908.
"I went to the woods because I wanted to live deliberately, I wanted to live deep and suck out all the marrow of life, to put to rout all that was not life and not when I had come to die discover that I had not lived. [...]"
Henry D. Thoreau: Walden or Life in the Woods, 1854.
"Ein Mensch ist reich im Verhältnis zur Zahl der Dinge, auf die er verzichten kann."
Henry D. Thoreau: Walden or Life in the Woods, 1854.
[Deutsche Übersetzung "Walden oder Leben in den Wäldern" von Susanne Ostwald, 2020]
"Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, dt. Logisch-Philosophische Abhandlung, Satz 7, 1918.
"Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden. Alles, was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen."
Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, dt. Logisch-Philosophische Abhandlung, Satz 4.116, 1918.
„Unsere Sprache kann man ansehen als eine alte Stadt: Ein Gewinkel von Gässchen und Plätzen, alten und neuen Häusern, und Häusern mit Zubauten aus verschiedenen Zeiten; und dies umgeben von einer Menge neuer Vororte mit geraden und regelmässigen Strassen und mit einförmigen Häusern.“
Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen, Paragraph 18, 1945.
"Dass es so etwas gibt wie ein Recht, Rechte zu haben - und dies ist gleichbedeutend damit, in einem Beziehungssystem zu leben, in dem man auf Grund von Handlungen und Meinungen beurteilt wird -, wissen wir erst, seitdem Millionen von Menschen aufgetaucht sind, die dieses Recht verloren haben und zufolge der neuen globalen Organisation der Welt nicht imstande sind, es wiederzugewinnen."
Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft: Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus, 1951.
"Many forms of Government have been tried, and will be tried in this world of sin and woe. No one pretends that democracy is perfect or all-wise. Indeed it has been said that democracy is the worst form of Government except for all those other forms that have been tried from time to time. […]"
Winston S. Churchill, Rede im britischen Unterhaus [House of Commons], 11.11.1947.
"Bei einigen Menschen geht das Weniger an die Existenzgrundlage. Ihr Weniger ist nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gesellschaftspolitische Herausforderung. Wer so wenig hat, dass er das Notwendigste nicht mehr beschaffen kann, hat nicht mehr nur Angst, sondern Hunger. Friert. Das ist nicht Verzicht, das ist nackte Not.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen in Deutschland, die ihren Verzicht auf Fleisch, auf ein Auto mit Verbrennungsmotor, auf die dritte Flugreise des Jahres ostentativ vor sich hertragen. Für sie ist weniger das neue Mehr. Für sie ist weniger, ein elektrischen Lastenfahrrad, für sie ist weniger ein veganer Burger.
Diese Art des Weniger ist das Statussymbol einer kleinen wohlhabenden Schicht, die sich damit von wirklichem Verzicht freikauft [...]."
Michel Friedman: Schlaraffenland abgebrannt: Von der Angst vor einer neuen Zeit, 2023.
"[...] Ich habe ein paarmal die Meinung geäußert, jedes Volk und sogar jeder Mensch müsse, statt sich mit verlogenen politischen 'Schuldfragen' in Schlummer zu wiegen, bei sich selber nachforschen, wieweit er selbst durch Fehler, Versäumnisse und üble Gewohnheiten mit am Kriege und an allem anderen Weltelend schuldig sei, das sei der einzige Weg, um den nächsten Krieg vielleicht zu vermeiden. Das verzeihen sie mir nicht, denn natürlich sind sie selber vollkommen unschuldig: der Kaiser, die Generäle, die Großindustriellen, die Politiker, die Zeitungen - niemand hat sich das geringste vorzuwerfen, niemand hat irgendeine Schuld! Man könnte meinen, es stehe alles herrlich in der Welt, nur liegen ein Dutzend Millionen totgeschlagenen Menschen in der Erde. Und sieh, Hermine, wenn solche Schmähartikel mich auch nicht mehr ärgern können, manchmal machen sie mich doch traurig. Zwei Drittel von meinen Landsleuten lesen diese Art von Zeitungen, lesen jeden Morgen und Abend diese Töne, werden jeden Tag bearbeitet, ermahnt, verhetzt, unzufrieden und böse gemacht, und das Ziel und Ende von dem allem ist wieder der Krieg, ist der nächste kommende Krieg, der wohl noch scheußlicher sein wird, als dieser war. Alles das ist klar und einfach, jeder Mensch könnte es begreifen, könnte in einer einzigen Stunde Nachdenkens dasselbe Ergebnis finden. Aber keiner will das, keiner will den nächsten Krieg vermeiden, keiner will sich und seinen Kindern die nächste Millionenschlächterei ersparen, wenn er es nicht billiger haben kann. Eine Stunde nachdenken, eine Weile in sich gehen und sich fragen, wieweit man selber an der Unordnung und Bosheit in der Welt teilhat und mitschuldig ist - sieh, das will niemand! Und so wird es also weitergehen, und der nächste Krieg wird von vielen tausend Menschen Tag für Tag mit Eifer vorbereitet. Es hat mich, seit ich es weiß, gelähmt und zur Verzweiflung gebracht, es gibt für mich kein 'Vaterland' und keine Ideale mehr, das ist alles ja bloß Dekoration für die Herren, die das nächste Schlachten vorbereiten. Es hat keinen Sinn, irgend etwas Menschliches zu denken, zu sagen, zu schreiben, es hat keinen Sinn, gute Gedanken in seinem Kopf zu bewegen - auf, zwei, drei Menschen, welche das Tun, kommen Tag für Tag tausend Zeitungen, Zeitschriften, Reden, öffentliche und geheime Sitzungen, die alle das Gegenteil anstreben und erreichen."
Hermann Hesse: Der Steppenwolf, 1927.
[Anmerkung: Hermine fragt Harry, warum in einer Zeitung steht, dass er ein Landesverräter sei und er antwortet ihr.]
"Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen."
Ludwig von Mises: Liberalismus, 1927.
"Jeder trägt auf seinen Schultern ein Stück der Gesellschaft; keinem wird sein Teil Verantwortung durch andere abgenommen. Und niemand kann für sich allein einen rettenden Ausweg finden, wenn die Gesellschaft als Gesamtheit dem Untergang entgegengeht. Darum muß jeder, im eigensten Interesse, am Kampf der Geister mit dem Aufgebot aller Kräfte teilnehmen. Niemand kann abseits stehen und sich für unbeteiligt halten; jedermanns Sache wird auf der Wahlstatt ausgetragen. In den großen geschichtlichen Entscheidungskampf, vor den uns unsere Zeit gestellt hat, wird jedermann hineingezogen, ob er will oder nicht."
Ludwig von Mises: Die Gemeinwirtschaft, 1922.
„Das Phänomen der Überlagerung eines realistischen Gefahrenbewusstseins mit Projektionen, Ideologien und Aberglauben ist jedoch keineswegs auf ferne Zeiten beschränkt. Auch in der Gegenwart wird die Risikowahrnehmung in hohem Maße von erratischen Prozessen der öffentlichen Aufmerksamkeit und der Interpretation beeinflusst. In immer wieder neuen Wellen werden gesundheitsfördernde oder gesundheitsschädlich Ernährungsweisen diskutiert, die ganze Bevölkerungsgruppen zu einer Änderung ihres Lebensstils veranlassen, oft von wissenschaftlicher Autorität vermeintlich gestützt, obwohl sie sich einige Jahre darauf als Mumpitz herausstellen [...]."
Julian Nida-Rümelin/Nathalie Weidenfeld: Die Realität des Risikos - Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren, Kapitel 2, Paradoxien des Risikos, 2021.
„[...] Ein Staat , der in Freiheitsrechte eingreift, um die durchschnittliche Lebenserwartung zu maximieren, gefährdet die freiheitliche Ordnung. Auch dann, wenn die Eingriffe Erfolg haben, und obwohl Leben Bedingung ist für die Wahrnehmung anderer Rechte [Meinungsfreiheit, Berufsfreiheit etc.]. Die kategorische Verordnung des individuellen Rechts auf Würde und Leben gegenüber anderen Gütern sollte vielmehr als ein Aspekt eines umfassenden Verrechnungsverbots interpretiert werden und darf nicht zu umfassender paternalistischer Staatspraxis werden."
Julian Nida-Rümelin/Nathalie Weidenfeld: Die Realität des Risikos - Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren, Kapitel 5, Paternalismuskritik, 2021.
„[...] Wir scheinen also in einem Dilemma zu stecken: Entweder der Wert des menschlichen Lebens wird absolut gesetzt und damit eine ausgewogene Lebensführung, aber auch eine ökonomische und gesellschaftliche Praxis unmöglich gemacht, oder der Wert wird relativiert, also in Bezug gesetzt zu anderen Gütern, mit der Folge, dass 'Verrechnungen' von Menschenleben mit ökonomischen und anderen Werte erfolgen, die moralisch inakzeptabel sind."
Julian Nida-Rümelin/Nathalie Weidenfeld: Die Realität des Risikos - Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren, Kapitel 6, Der Wert des Lebens, 2021.
„[...] In Krisen werden Fragen darüber, was richtig und was falsch sei, oft ideologisiert. Es geht nicht mehr um ein Abwägen von Gründen, pro und kontra, sondern um die Frage, zu welchem Lager man gehört. Differenziertere Positionen wie etwa die, die sowohl den Gesundheitsschutz als auch die ökonomische, soziale und kulturelle Vitalität der Gesamtgesellschaft im Auge haben, werden schnell diffamiert. Die mediale und auch persönliche Sehnsucht nach Konformität mag vielleicht in einer Krise - in der Menschen, zu denen natürlich auch Journalisten gehören, verängstigt sind - psychologisch verständlich sein, gut für die Demokratie ist es nicht. Politische Urteilskraft bleibt unverzichtbar. Jedes Argument ist zu prüfen, unabhängig von der Person, die es vorbringt. Nur eine inklusive, möglichst viele einbeziehende Auseinandersetzung mit der Herausforderung und ihren unterschiedlichen Bewältigungsstrategien kann am Ende zu einer Praxis führen, die allgemein zustimmungsfähig ist. Denk- und Diskussionsverbote gibt es weder in der Wissenschaft noch in der demokratischen Politik. [...] Gerade in Krisenzeiten müssen Menschen sich genügend Raum für Fallibilismus lassen - auch wenn dies dem psychologischen Bedürfnis nach einer unantastbaren einheitlichen Meinung widerspricht."
Julian Nida-Rümelin/Nathalie Weidenfeld: Die Realität des Risikos - Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren, Kapitel 8, Konformität in Krisenzeiten, 2021.
"[...] Die Decke der Zivilisation ist dünn. Niemand hätte sich [...] vorstellen können, das wir diesen Ausnahmezustand erleben. [...] Autoritäre Strukturen können sich verfestigen, die Menschen gewöhnen sich daran. Erosionen sind langsame Abtragungen, keine plötzlichen Ereignisse."
Ferdinand von Schirach: Trotzdem [zusammen mit Alexander Kluge], 2020.
"Ich glaube das Virus hat uns eine Zeitwende gebracht. Beides ist jetzt möglich, das Strahlende und das Schreckliche."
Ferdinand von Schirach: Trotzdem [zusammen mit Alexander Kluge], 2020.
"Wir müssen uns den deutschen Strand als ein gigantisches Feld ziellos freier Energien vorstellen: hier Männer, Zelte bauende, surfwillige, pünktlich badende Männer, die zu 60 Prozent aus Wasser bestehen, zu fünf Prozent aus Mineralstoffen, im Übrigen aus Fett, Kohlenhydraten und dergleichen. Dort das Meer, welches 98 Prozent Wasser enthält, ansonsten Salze aller Art, Fische und Wracks. Das Meer transportiert schon bei ein Meter hoher Brandung pro Meter 48 Kilowatt und haut sie sinnlos aufs Land. Im Jahr wird allein an Sylts Westküste ein Drittel der Jahresproduktion der Hamburgischen Elektrizitätswerke vergeudet! Dieses gewaltige Energiefeld packt jeden Mann, sobald er den Strand betritt, und er muss handeln, muss hilflos Kanäle vom Meer in den Strand hineinbauen mit Schäufelchen und Eimerchen, um wenigstens ein bisschen Energie in Burgen zu leiten und sich zu befreien vom entsetzlichen Druck der Kilo- und Megawatt. Aber warum nur die Männer, nicht die Frauen?"
Axel Hacke: Deutschlandalbum, 2004.
"Meine große Angst ist, daß man in diesem Land plötzlich wieder entspannt und aus tiefstem Herzen gut gelaunt wird. Wir brauchen das Unfreundliche, wir brauchen die schlechte Laune, wir brauchen die Ausraster, wenn uns jemand den Parkplatz wegnimmt. Auf dieser Basis entstand bei uns Weltliteratur."
Harald Schmidt, 2005.
"Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München mit zehn Minuten ohne daß Sie am Flughafen noch einchecken müssen dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen am ... am Hauptbahnhof in München starten Sie ihren Flug zehn Minuten - schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an wenn Sie in Heathrow in London oder sonstwo meine s Charles de Gaulle in äh Frankreich oder in äh in ... in Rom wenn Sie sich mal die Entfernungen ansehen, wenn Sie Frankfurt sich ansehen dann werden Sie feststellen daß zehn Minuten Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen um ihr Gate zu finden - Wenn Sie vom Flug - äh vom Hauptbahnhof starten Sie steigen in den Hauptbahnhof ein Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen in an den Flughafen Franz-Josef Strauß dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München."
Edmund Stoiber: Transrapid-Rede, 2002.
„An efficient marriage market develops "shadow" prices to guide participants to marriages that will maximize their expected well-being. [...]"
Gary S. Becker: A Treatise on the Family, 1981.
“Well first of all, tell me: Is there some society you know that doesn’t run on greed? You think Russia doesn’t run on greed? You think China doesn’t run on greed? What is greed? Of course, none of us are greedy, it’s only the other fellow who’s greedy. The world runs on individuals pursuing their separate interests. The great achievements of civilization have not come from government bureaus. Einstein didn’t construct his theory under order from a bureaucrat. Henry Ford didn’t revolutionize the automobile industry that way. In the only cases in which the masses have escaped from the kind of grinding poverty you’re talking about, the only cases in recorded history, are where they have had capitalism and largely free trade. If you want to know where the masses are worse off, worst off, it’s exactly in the kinds of societies that depart from that. So that the record of history is absolutely crystal clear, that there is no alternative way so far discovered of improving the lot of the ordinary people that can hold a candle to the productive activities that are unleashed by the free-enterprise system.”
Milton Friedman: Interview mit Phil Donahue, 1979.
"Nobody spends somebody else's money as carefully as he spends his own. Nobody uses somebody else's resources as carefully as he uses his own. So if you want efficiency and effectiveness, if you want knowledge to be properly utilized, you have to do it through the means of private property."
Milton Friedman: Rede zur Eröffnung des Cato-Institutes, 1993.
„Daß in die Ordnung einer Marktwirtschaft viel mehr Wissen von Tatsachen eingeht, als irgendein einzelner Mensch oder selbst irgendeine Organisation wissen kann, ist der entscheidende Grund, weshalb die Marktwirtschaft mehr leistet als irgendeine andere Wirtschaftsform.“
Friedrich A. von Hayek: Freiburger Studien, 1969.
„Wettbewerb [ist] ein Verfahren zur Entdeckung von Tatsachen […], die ohne sein Bestehen entweder unbekannt bleiben oder doch zumindest nicht genutzt werden würden.“
Friedrich A. von Hayek: Der Wettbewerb als Entdeckungsverfahren, 1969.
„Die Efficient-Market-Theorie [EMT] ist ebenso einfach wie mächtig und sie hat viele faszinierende und oft kontraintuitive Implikationen. Die EMT sagt ganz simpel, dass Wertpapierkurse zu jedem gegebenen Zeitpunkt alle öffentlich zugänglichen Informationen über diese Wertpapiere beinhalten. Daher ist der gegenwärtige Marktpreis die beste Schätzung des zukünftigen Marktpreises. Andere Schätzungen sind nur aus Zufall besser. Mit öffentlich zugänglichen Informationen kann man, so die EMT, den Markt nicht schlagen. Wer es dennoch probiert, schlägt ihn nur aus Glück und jedem der Glück hat, steht einer gegenüber mit Pech, der relativ zur Marktrendite Geld verliert."
„Das soll aber nicht heißen, dass es keine Outperformer gibt, die den Markt schlagen. Im Gegenteil: Es gibt sie sogar stets und in jedem Zeitintervall. Die Krux dabei ist jedoch, dass die Zusammensetzung dieser Gruppe sich ständig ändert und zufallsbedingt ist – auch wenn Fondsmanager und viele Privatanleger das anders sehen.“
Gerd Kommer: Souverän Investieren mit Indexfonds & ETFs, 2018.
"Nur wenn wir in der Lage wären, die Bewegungen der Kaufkraft des Geldes zu erkennen, vorauszusehen und in allen unseren Tauschakten zu berucksichtigen, würden ihre Begleiterscheinungen verschwinden. Da uns hierfür alle Anhaltspunkte fehlen, müssen wir in ihnen eine untrennbar mit jeder denkbaren Organisation des Austauschapparates verbundene Erscheinung erblicken. Wir müssen darauf verzichten, die Organisation des Marktes weiter zu vervollkommnen, und uns mit dem Erreichten begnügen oder, besser gesagt, versuchen, das Erreichte festzuhalten; und das ist nicht so leicht, wie jene zu glauben scheinen, die alle ihre Aufmerksamkeit auf die weitere Verbesserung des Austauschapparates gerichtet haben, ohne die Gefahren zu bemerken, die seine Erhaltung auf der gegenwartigen Stufe der Vollkommenheit bedrohen."
Ludwig von Mises: Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel, 1912.
"Crypto currency: Everything you don't understand about money combined with everything you don't understand about computers."
John Oliver: Last Week Tonight, 12.03.2018.
"[...] The opening up of new markets, foreign or domestic, and the organizational development from the craft shop and factory to such concerns as U.S. Steel illustrate the process of industrial mutation that incessantly revolutionizes the economic structure from within, incessantly destroying the old one, incessantly creating a new one. This process of Creative Destruction is the essential fact about capitalism. It is what capitalism consists in and what every capitalist concern has got to live in. [Capitalism requires] the perennial gale of Creative Destruction."
Joseph A. Schumpeter: Capitalism, Socialism and Democracy, 1942.
„Vielleicht ist es nur natürlich, dass die Umstände, die unser Tatsachenwissen beschränken, und die daraus resultierenden Grenzen für die Anwendbarkeit unseres theoretischen Wissens in dem Überschwang, der durch die erfolgreichen Fortschritte der Wissenschaft erzeugt wurde, ziemlich unbeachtet geblieben sind. Es ist jedoch höchste Zeit, dass wir unsere Unwissenheit ernster nehmen.“
Friedrich A. von Hayek: Die Theorie komplexer Phänomene, 1961.
“Wer von uns würde nicht gerne den Schleier lüften, unter dem die Zukunft verborgen liegt, um einen Blick zu werfen auf die bevorstehenden Fortschritte unserer Wissenschaft und in die Geheimnisse ihrer Entwicklung während der künftigen Jahrhunderte! Welche besonderen Ziele werden es sein, denen die führenden mathematischen Geister der kommenden Geschlechter nachstreben? Welche neuen Methoden und neuen Tatsachen werden die neuen Jahrhunderte entdecken – auf dem weiten und reichen Felde mathematischen Denkens?”
David Hilbert: Mathematische Probleme, Vortrag auf dem internationalen Mathematiker-Kongress zu Paris, 1900.
[Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Mathematisch-Physikalische Klasse, Heft 3, 1900, S. 253–297, 1921.]
“Economics, or more properly theoretical economics, is the only one of the social sciences which has aspired to the distinction of an exact science. To the extent that it is an exact science it must accept the limitations as well as share the dignity thereto pertaining, and it thus becomes like physics or mathematics in being necessarily somewhat abstract and unreal. In fact it is different from physics in degree, since, though it cannot well be made so exact, yet for special reasons it secures a moderate degree of exactness only at the cost of much greater unreality.”
Frank H. Knight: Risk, Uncertainty and Profit, 1921.
"Almost always the men who achieve these fundamental inventions of a new paradigm have been either very young or very new to the field whose paradigm they change. And perhaps that point need not have been made explicit, for obviously these are the men who, being little committed by prior practice to the traditional rules of normal science, are particularly likely to see that those rules no longer define a playable game and to conceive another set that can replace them."
Thomas S. Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions, 1962.
„Die Vorstellung, dass es in jeder Situation eine wissenschaftlich begründete Stellungnahme gebe, führt fast immer in die Irre. Die moderne Wissenschaft ist durch Kontroversen, sich widerstreitende Hypothesen, auch unversöhnliche Paradigmen geprägt, und die Sehnsucht nach der einen großen Lösung, in der alle wissenschaftliche Kompetenz zusammengeführt ist, die uns ein konsistentes Weltbild vermittelt und auf dieser Basis Handlungsanleitungen gibt, ist ein Rückfall in vormodernes Denken. Das Projekt der Aufklärung, die ergebnisoffene Suche nach der am besten begründeten Theorie oder Interpretation, ist bis in die Gegenwart unvollendet geblieben."
Julian Nida-Rümelin/Nathalie Weidenfeld: Die Realität des Risikos - Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren, Kapitel 9, Wissenschaft und Politik in der Krise, 2021.
„Wir wissen nichts - das ist das Erste. Deshalb sollen wir sehr bescheiden sein - das ist das Zweite. Daß wir nicht behaupten zu wissen, wenn wir nichts wissen - das ist das Dritte.“
Karl Popper: Alles Leben ist Problemlösen - Über Erkenntnis, Geschichte und Politik, 1996.
„The point is that, whenever we propose a solution to a problem, we ought to try as hard as we can to overthrow our solution, rather than defend it. Few of us, unfortunately, practice this precept; but other people, fortunately, will supply the criticism for us if we fail to supply it ourselves."
Karl Popper: Die Logik der Forschung, 1934.
[Englische Übersetzung "The Logic of Scientific Discovery" von Karl Popper, 1959]
"Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen.“
Karl Popper: Die Logik der Forschung, 1934.
"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, dt. Logisch-Philosophische Abhandlung, Satz 5.6, 1918.